9. Internationales Symposium für Entwicklungsmethodik

Am 9. und 10. November 2021 findet in Wiesbaden das 9. Internationale Symposium für Entwicklungsmethodik im Bereich der Fahrzeug- und Antriebsstrangentwicklung statt.

04.11.2021

Veranstalter ist die AVL Deutschland GmbH gemeinsam mit dem Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugantriebe der Technischen Universität Darmstadt.

Im Fokus der Tagung stehen u.a. die Methodiken bei der Entwicklung und Validierung von Antriebssystemen sowie aus der Praxis der Fahrzeug- und Antriebsstrangentwicklung. Themenübergreifend bilden Digitalisierung, Virtualisierung und Simulationen einen weiteren Schwerpunkt der Veranstaltung. Von Seiten des VKMs halten Harun Zlojo einen Vortrag zu modellbasierten Entwicklungsansätzen für Brennstoffzellen-Antriebssysteme für Heavy Duty-Anwendungen und Tim Steinhaus einen Vortrag zur Analyse von innerstädtischer Luftqualität und Hotspots für moderne Antriebstechnologien.

Wasserstoff stellt in Bezug auf eine CO2-neutrale Zukunft einen wichtigen Baustein dar. Im Mobilitätssektor ist Wasserstoff u.a. als Energieträger für Brennstoffzellen relevant. Besonders für Anwendungen im Nutzfahrzeugbereich weist die Brennstoffzelle Vorteile in Hinsicht auf eine hohe Nutzlast, eine hohe Reichweite und eine schnelle Betankung auf. Es bleibt die Frage nach der genauen Konfiguration, Dimensionierung und Betriebsweise für einen definierten Anwendungsfall mit gegebenen Randbedingungen und definierten Zielgrößen. In diesem Zusammenhang stellt Harun Zlojo gemeinsam mit Alexander Kuznik in ihrem Beitrag einen modellbasierten Entwicklungsansatz vor, mit dessen Hilfe unterschiedliche Antriebsstränge für verschiedenen Fahrzeuganwendungen frühzeitig im Entwicklungsprozess optimiert und bewertet werden können. Zudem bietet die entwickelte Methodik Erkenntnisse in Bezug auf eine optimale Betriebsweise auf die zu späteren Entwicklungszeitpunkten aufgebaut werden kann.

Die im Tagungsbeitrag von Tim Steinhaus vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass die neuste und aktuell gültige EU6-Abgasnorm zu einer deutlichen Reduktion der vorherrschenden Stickstoffdioxidbelastung führt. Dieser Effekt unterliegt allerdings einer erheblichen, zeitlichen Verzögerung, da sich die fortwährende Flottenerneuerung über mehrere Jahre erstreckt. Der größte Teil der Verringerung ist auf Verbesserungen bei modernen Diesel-Pkw zurückzuführen. Deren Emissionen sinken derart ab, dass der anteilige Beitrag der Pkw in Zukunft unter jenen anderer Fahrzeugkategorien fallen könnte, obgleich sie zahlenmäßig die eindeutige Mehrheit mit mehr als 90 % des Verkehrsaufkommens ausmachen. Unterdessen bietet die geplanten EU7-Abgasnorm weiteres Reduktionspotenziale, welches in seiner Größenordnung allerdings um ein vielfaches geringer als die derzeitigen Rückgängen ausfällt. Insgesamt ist für das untersuchte Szenario zu erwarten, dass Grenzwertüberschreitungen ein Relikt vergangener Zeiten sind. Dies gilt auch für Probennahmestellen, die nicht den behördlichen Standortvorgaben entsprechen, aber noch höhere Belastungen indizieren. Auch hier wird der gesetzliche Jahresmittelgrenzwert von 40 μg/m³ NO2 aufgrund der rückläufigen verkehrlichen Emissionen eingehalten werden.

Weitere Infos hier oder auf der Homepage der AVL